Chronische Wunden: Die richtige Pflege und Behandlung

Chronische Wunden betreffen viele Menschen, und das aus unterschiedlichsten Gründen. Eine effektive Behandlung und Pflege sind entscheidende Faktoren für die Heilung und das Wohlbefinden von Betroffenen. Doch wie erkennt man chronische Wunden und wie versorgt man sie richtig?

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Handhygiene bei einer älteren Person
© Robert Kneschke/www.shutterstock.com

Langwierige Krankheitsbilder stellen nicht selten eine große Belastung dar – das kann auch für chronische Wunden gelten. Umso wichtiger ist es, diese vernünftig zu behandeln und zu pflegen. Im Optimalfall lässt sich der Heilungsprozess nämlich enorm beschleunigen.

Ursachen chronischer Wunden

Chronische Wunden können ihre Ursache in verschiedenen Faktoren haben, etwa Durchblutungsstörungen, Diabetes oder Druckgeschwüren. Die drei häufigsten Arten sind: Ulcus cruris, diabetisches Fußsyndrom und Dekubitus. Ulcus cruris, auch bekannt als „offenes Bein“, entsteht durch venöse oder arterielle Durchblutungsstörungen. Das diabetische Fußsyndrom ist eine Folge einer schlecht eingestellten Diabeteserkrankung, während Dekubitus durch längeres Liegen verursacht wird.

Umso wichtiger ist die Prävention, um die Entstehung chronischer Wunden gleich zu Beginn zu verhindern. Bei immobilen und/oder sonstigen Risikopatienten sollten regelmäßige Hautinspektionen möglicher Druck- und Risikostellen stattfinden. Wird eine aufkommende Wunde frühzeitig erkannt, kann ein langfristiger Verlauf verhindert werden.

Wie bei anderen gesundheitlichen Leiden auch, können Bewegung und eine ausgewogene Ernährung die Wundheilung enorm verbessern, oder das Risiko eines Aufkommens chronischer Wunden minimieren.

Anzeichen und Symptome – wie erkennen Sie eine chronische Wunde?

Im Normalfall heilen chronische Wunden über einen Zeitraum von 4 bis 12 Wochen nicht ab und zeichnen sich durch anhaltende Schmerzen, Schwellungen, Rötungen und Austritt von Wundsekreten aus, und das trotz Behandlung. Sie können an verschiedenen Körperstellen auftreten und beeinträchtigen meist die Mobilität und Lebensqualität von Betroffenen sehr deutlich. Sollten Sie also eine besonders hartnäckige, ungewöhnlich stark ausfallende oder sich sogar ausbreitende Wunde bemerken, suchen Sie sich umgehend Rat bei einem Arzt.

Wie werden chronische Wunden behandelt?

Die Behandlung chronischer Wunden beschränkt sich nicht nur auf diese, sondern erfordert stets einen ganzheitlichen Ansatz. Besonders wichtig ist es, die Wunde so sauber wie möglich zu halten – sorgfältige Wundreinigung ist also ein Muss, ansonsten drohen Infektionen. Insbesondere bei einem Dekubitus muss eine Druckentlastung folgen, auch eine angemessene Lagerung ist also notwendig. Sollten Infektionen aufgetreten sein, muss zudem eine medikamentöse Therapie folgen.

Eine tatsächliche Therapie der Wunde sollte allerdings stets von einem Arzt oder medizinischem Fachpersonal durchgeführt werden, ganz besonders dann, wenn Infektionen im Spiel sind. Dasselbe gilt für die regelmäßige Neubewertung der Wundheilung – es kann nämlich im Laufe der Zeit nötig werden, die Behandlung an den neuen „Status“ der Wunde anzupassen.

Pflege und Hygiene: Was ist zu beachten?

An die Pflege und Hygiene chronischer Wunden müssen Sie mit viel Geduld und Sorgfalt herantreten. Das bedeutet regelmäßige Wundkontrolle und Überwachung auf kleinste Veränderungen oder auch Anzeichen von Infektionen. Zur Pflege gehört auch Schmerzmanagement – je nach Bedarf kann der Einsatz von Schmerzmitteln und schmerzlindernden Wundauflagen nötig sein.

Nicht nur die Wunde selbst, sondern auch das Areal um sie herum sollten möglichst sauber gehalten werden, um das Infektionsrisiko weiter zu minimieren – prüfen Sie also auch dort regelmäßig, ob Risikofaktoren wie Verschmutzungen nah an der Wunde zu finden sind.

Ist die Unterstützung durch Fachkräfte wichtig?

Kurz gesagt: ja. Die Betreuung chronischer Wunden sollte stets und ständig in Zusammenarbeit mit geschultem Personal und/oder Fachkräften erfolgen. Ärzte, Wundmanager und Pflegekräfte sind dazu in der Lage, den genauen Zustand der Wunde zu bewerten, einen individuellen Behandlungsplan zu erstellen und diesen im Bedarfsfall auch anzupassen. Nur so lässt sich eine effiziente und vor allem sichere Versorgung gewährleisten.

Psychosoziale Aspekte der Wundversorgung

Chronische Wunden haben nicht nur physische, sondern auch psychische Auswirkungen auf die Betroffenen. Schmerzen, Mobilitätseinschränkungen und soziale Isolation können zu Depressionen und Angstzuständen führen. Es ist wichtig, auch diese Aspekte der Wundversorgung stets zu berücksichtigen und den Betroffenen emotionale Unterstützung zu bieten – das kann etwa durch Gesprächsgruppen oder auch psychologische Beratung geschehen.

Auch hier gilt: Nach Hilfe zu fragen ist keine Schande!

Chronische Wunden sind eine durchaus komplexe Herausforderung, die eine umfassende und sorgfältige Pflege erfordert sowie einen geschulten Blick auf mögliche Veränderungen der Wunde. Frühzeitiges Handeln ist hier besonders wichtig: Nehmen Sie bei ersten Anzeichen einer chronischen Wunde also direkt professionelle Hilfe in Anspruch, und warten Sie nicht. Ein frühzeitig eingeführter, ganzheitlicher Ansatz, der sowohl die physischen als auch die psychischen Aspekte der Wundversorgung berücksichtigt, spielt die größte Rolle für eine erfolgreiche Behandlung von chronischen Wunden.


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