Ab September 2021 ist es in ganz Deutschland möglich, sich ein drittes Mal gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Anspruch haben zuerst besonders gefährdete Personen. Dazu zählen zum Beispiel Senioren und Pflegebedürftige. Aber ist eine Drittimpfung wirklich nötig? Was sind die Vorteile? Und welche Empfehlung spricht die Ständige Impfkommission (Stiko) aus?
Wer hat Anspruch auf die dritte Impfung?
Ähnlich wie bei der Erstimpfung gegen das Coronavirus sollen die dritte Impfung zuerst die Risikogruppen erhalten. Voraussetzung ist außerdem, dass die ersten beiden Impfungen 6 Monate zurückliegen. Die dritte Impfung ist aktuell also möglich für
- Personen ab 80 Jahren
- Pflegebedürftige im Heim oder in der häuslichen Pflege
- Immungeschwächte Personen
- Menschen, die mit Vektor-Impfstoffen geimpft wurden (AstraZeneca, Johnson & Johnson)
Ist eine dritte Impfung notwendig?
Dazu gibt es aktuell keine ausreichenden Belege. Die in Deutschland zugelassenen Impfstoffe zeigen alle einen hohen Schutz gegen das Coronavirus. Untersuchungen haben ergeben, dass der Schutz einige Monate hält. Es wird aber vermutet, dass nach einiger Zeit der Schutz abnimmt. Medienberichten zufolge weisen Studien darauf hin, dass der Impfschutz bei älteren und pflegebedürftigen Menschen sogar schneller nachlässt. Das schlechtere Immunsystem sei dafür verantwortlich, dass die Impfung auf Dauer weniger wirkt. Außerdem könnte eine dritte Impfung den Schutz vor der Delta-Variante des Coronavirus verbessern.
Mit der Drittimpfung soll der Impfschutz bestimmter Risikogruppen aufgefrischt werden. Darauf haben sich die Gesundheitsminister*innen der Bundesländer Ende August geeinigt. Eine Empfehlung der STIKO gab es zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht. Aktuell prüft die STIKO alle ihr vorliegenden Daten und arbeitet an einer Stellungnahme zum Thema Drittimpfung.
Wo wird geimpft?
Die dritte Impfung soll es nicht nur im Impfzentrum geben, sondern auch beim Hausarzt oder bei der Hausärztin. Außerdem sollen mobile Impfteams unterstützen. Das ist laut Verbund Pflegehilfe eine große Hilfe. Auch die Tatsache, dass jetzt die häusliche Pflege direkt berücksichtigt wurde, hebt der Verbund positiv hervor. „Es ist ein großer Fortschritt, dass in diesem Beschluss auch die Pflege zu Hause endlich Beachtung findet“, wird Johannes Haas, Geschäftsführer des Verbunds Pflegehilfe, in einer Pressemitteilung zitiert. Bei den ersten Impfungen seien Personen in der häuslichen Pflege niedriger priorisiert worden und auch die Kommunikation sei nicht ausreichend gewesen. „Ein Skandal, wenn man bedenkt, dass über 70 Prozent der Pflegebedürftigen […] zu Hause von Angehörigen [gepflegt werden.] Auch der Weg zum Impfzentrum war für Viele damals nicht zu bewältigen“, heißt es in der Pressemitteilung weiter.
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