Anders als Angehörige oft glauben, bringen Haustiere nicht nur Arbeit und Kosten mit sich. Sie bereichern auch das Leben des Halters. Besonders, wenn dieser durch sein Alter und den Gesundheitszustand eingeschränkt ist. Haustiere sorgen nicht nur für mehr Bewegung im Alltag, sie verleihen ihm auch eine gewisse Struktur, die Senioren oft fehlt. Außerdem helfen sie gegen Einsamkeit und das Gefühl, nicht mehr gebraucht zu werden.
Depressionen im Alter werden unterschätzt
Das Alleinsein im Alter wird von Außenstehenden oft als notwendiges Übel angesehen, mit dem sich Senioren nun einmal abfinden müssen. Oft werden jedoch die Auswirkungen auf die psychische Gesundheit unterschätzt. Wie die Stiftung Deutsche Depressionshilfe berichtet, gehören Depressionen neben Demenz zu den häufigsten psychischen Erkrankungen älterer Menschen. Zum Teil sei dies auf die Beeinträchtigung der Lebensqualität zurückzuführen. Wichtig für eine gute Lebensqualität ist nicht nur die körperliche Gesundheit. Auch Geborgenheit, Zugehörigkeit und das Gefühl, gebraucht zu werden, spielen eine wichtige Rolle. Senioren, die ein Tier umsorgen, sind oft glücklicher. Dabei sollen Hunde und Katzen, die den direkten Kontakt zum Menschen suchen, dem Gemüt besonders gut tun.
Tiere bringen klare Struktur in den Alltag
Sei es der tägliche Spaziergang, die Futtergabe oder das Reinigen eines Käfigs – die Bedürfnisse eines Haustiers bestimmen automatisch den Alltag mit. Und das ist besonders für Senioren hilfreich. Das Risiko vom „In-den-Tag-hineinleben“ und vom Sinnverlust wird deutlich verringert.
Haustiere tun dem Herzen gut
Nicht nur sinnbildlich gesprochen tun Haustiere dem Herzen gut, sondern auch medizinisch betrachtet. Besonders Hunde sorgen dafür, dass ihre Herrchen und Frauchen in Bewegung bleiben. Spaziergänge (oder Spazierfahrten, zum Beispiel mit dem Elektromobil) können langfristige positive Auswirkungen haben. Ein Tapetenwechsel, Bewegung, frische Luft und die Möglichkeit zu sozialen Kontakten – all das verbindet sich und tut sowohl dem Körper als auch dem Geist gut.
Es muss kein großer Vierbeiner sein
Natürlich ist nicht jeder in der Lage, einen Hund zu halten. Und für die positive gesundheitliche Wirkung ist das auch nicht zwingend nötig. Zwar helfen Hunde besonders gut dabei, im Alltag aktiv und fit zu bleiben. Wer aber nicht mehr für ausgedehnte Spaziergänge zu haben ist, muss keineswegs auf die Freuden eines Haustiers verzichten. Auch Katzen, Nager, Vögel oder Fische können gesundheitsfördernd sein:
Katzen sind bei Senioren besonders beliebt. Sie brauchen weniger Auslauf und können meist in der Wohnung gehalten werden. Echte Schmusekatzen benötigen lediglich einen Futterplatz, ein Katzenklo und einen Kratzbaum für etwas Abwechslung. Besonders für Senioren, die die Wohnung nicht mehr verlassen können und sich einsam fühlen, kann eine Katze also der perfekte Alltagsbegleiter und Trostspender sein. Das zufriedene Schnurren der Fellnasen wirkt besonders beruhigend und die Kuscheleinheiten tun Tier und Mensch gleichermaßen gut.
Vögel, die es zum Beispiel in der Zoohandlung zu kaufen gibt, können ebenfalls geeignete Haustiere für Senioren sein. In einer Voliere können mehrere kleine Vögel (z.B. Wellensittiche) gehalten werden. Die Futtergabe und die Reinigung des Käfigs sind wichtige Aufgaben, die den Alltag bereichern und strukturieren können. Der Gesang der Vögel vertreibt zudem die Stille aus der Wohnung und sorgt für gute Laune.
Fische sind, ähnlich wie Vögel, keine Schmusetiere. Dennoch wirken Aquarien beruhigend und die Anwesenheit der Fische kann das Gefühl des Alleinseins vertreiben. Die Gestaltung des Aquariums kann zu einer regelmäßigen kreativen Aufgabe werden. Am besten erhalten Senioren hierbei Unterstützung von Angehörigen. Die bunten Fische zu füttern und zu beobachten, macht den Tag gleich etwas schöner.
Übrigens: Fische dürfen in jeder Mietwohnung gehalten werden. Das gilt auch, wenn Haustiere im Mietvertrag ausdrücklich verboten sind.
Nager wie Kaninchen oder Meerschweinchen sind nur für Senioren geeignet, die sich für die Haltung noch fit genug fühlen. Oft sind Nager etwas schreckhaft und besonders schnell unterwegs. Wenn sie einmal ausbüxen, ist es nicht immer leicht, sie wieder einzufangen. Außerdem ist die Reinigung des Käfigs meist recht aufwendig.
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