Ohne barrierefreie Reisemöglichkeiten kann der Urlaub für Menschen im Rollstuhl sehr schnell kompliziert werden. Fehlende Rampen und Aufzüge an Bahngleisen oder Sehenswürdigkeiten verwehren Personen mit Mobilitätsschwierigkeiten nicht selten den Zutritt. Nichtsdestotrotz hat sich in den letzten Jahren doch einiges in Sachen barrierefreier Mobilität getan.
Planung und Kommunikation sind die halbe Miete
Die wohl wichtigsten Punkte sind die rechtzeitige und genaue Vorbereitung sowie offene Kommunikation. Besuchen Sie neue Orte, verlassen Sie Ihre bekannte Umgebung und können leider nicht sicher sagen, welche Hindernisse sich Ihnen auf Ihrer Reise wortwörtlich in den Weg stellen werden. Beginnen Sie daher frühzeitig mit der Planung einzelner Abschnitte Ihrer Reise. Dazu zählen unter anderem die Transportmittel, Länge der einzelnen Streckenabschnitte, entstehende Kosten und Komfort. Genauere Informationen über die Beschaffenheit und Barrierefreiheit der Transportmittel erhalten Sie übrigens am entsprechenden Abfahrts- bzw. Abflugort, wie Bahnhöfen oder Flughäfen.
Vergessen Sie nicht: Sie kennen sich selbst, Ihre Situation und Ihre persönlichen Bedürfnisse am besten! Kommunizieren Sie diese klar und beziehen Sie Ihre Situation und Bedürfnisse in die Planung mit ein. Beabsichtigen Sie, die Reise von einem Reisebüro planen zu lassen, schildern Sie genau, was für Sie funktioniert und was nicht – denn nur so kann das Reisebüro Angebote heraussuchen, die Ihnen auch entsprechen.
Nicht selten werden unpassende Angebote für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen ausgesucht, weil diese nicht offen und klar genug kommunizieren oder das Reisebüro nur begrenzt Informationen erhält. Zeigen Sie also keine falsche Scheu, es geht schließlich um Ihre persönliche Reise.
Welches Reisemittel soll es sein?
Für Menschen im Rollstuhl spielt die richtige Wahl des Reisemittels eine besonders große Rolle. Dabei kommt es natürlich auch darauf an, wo es denn genau hingehen soll bzw. wie weit die Entfernung zum gewünschten Urlaubsort ist.
Falls Sie sich für ein Reiseziel entscheiden, das Sie per Fahrzeug erreichen können, stellt das für gewöhnlich keine großen Probleme dar und erfordert nicht allzu viel Vorbereitung. Es gibt zahlreiche mobilitätsgerechte Fahrzeuge, die Sie zu diesem Zweck nutzen können.
Ähnlich sieht es bei den öffentlichen Verkehrsmitteln aus. Hier können allerdings eine Voranmeldung und zusätzliche Platzreservierung vonnöten sein. Weiß das Bahnpersonal Bescheid, kann es entsprechende Vorbereitungen treffen, etwa wie eine Rampe sowie bei Bedarf Begleit- und Gepäckservice. Insbesondere dann, wenn Sie zwischenzeitlich umsteigen müssen, sollten Bahnangestellte Bescheid wissen, um Ihnen rechtzeitig beim Umstieg helfen zu können.
Beabsichtigen Sie hingegen, mit dem Flugzeug zu reisen, etwa in ferne Länder, dann muss die Voranmeldung deutlich früher erfolgen. Bedenken Sie, dass die Fluggesellschaften sich mit einem hohen Kundenaufkommen konfrontiert sehen, vornehmlich während der Stoßzeiten. Melden Sie sich allerdings rechtzeitig an, sollte es zu keinen großen Problemen kommen. Menschen mit Einschränkungen der Mobilität erhalten sogar häufig eine erhöhte Priorität, checken also schneller ein und kommen schneller durch die Sicherheitskontrolle.
Wo soll es denn hingehen?
Es sollte keine neue Information sein, dass es auf der Welt eine große Anzahl an Menschen mit Mobilitätsdefizit gibt. Dementsprechend findet man grundsätzlich in (fast) allen Ländern dieser Welt Möglichkeiten, barrierefrei zu reisen. Das heißt allerdings nicht, dass die entsprechenden Vorkehrungen auch in gleichem Maße auch von jedem Land getroffen werden. An manchen Urlaubszielen ist es womöglich nicht ganz so einfach, eine barrierefreie Umsetzung zu gewährleisten. Aus diesem Grund ist es allerdings umso wichtiger, sich im Voraus zu erkundigen.
Die entsprechenden Informationen dazu können Sie sich auf zahlreichen Internetseiten einholen oder aber sich direkt in einem Reisebüro informieren.
Sobald Sie Ihr gewünschtes Reiseziel gefunden haben, sollten Sie Ihre Reise angemessen planen. Wie ist das Gelände vor Ort? Wie komme ich von einem Ort zum anderen? Welche Aktivitäten sind innerhalb des Urlaubszeitraums geplant und wie sollen sie umgesetzt werden? Wichtig dabei ist, dass Sie sich selbst nicht überfordern. In manchen Ländern kann nämlich vor allem der Transport für Menschen mit Mobilitätsschwierigkeiten leider noch relativ umständlich sein. Berechnen Sie also auf jeden Fall zusätzliche Zeit in Ihre Planung mit ein, sodass Sie keinen unnötigen Stress im Urlaub erleiden müssen.
Das richtige Gepäck
Für Menschen mit eingeschränkter Mobilität kann es notwendig sein, neben den „gewöhnlichen“ Gegenständen, die im Urlaub benötigt werden, etwaige Zusatzausrüstung mit sich zu führen. Ganz gleich, ob es sich dabei um Dokumente, Schutzausstattung, Medikamente oder anderweitige Gesundheitsutensilien handelt, vergessen Sie nichts.
Im Optimalfall stellen Sie sich im Voraus eine Checkliste zusammen, mit deren Hilfe Sie alle benötigten Gegenstände überprüfen, einpacken und am Ende des Tages abhaken können. Letztendlich wissen Sie selbst am besten, welche Dinge Sie im Urlaub benötigen und welche nicht.
Die moderne Entwicklung – Beispiel: Elektrorollstühle
Trotz aller eventuellen Umstände machen die Länder der Welt große Fortschritte, was barrierefreies Reisen betrifft. Insbesondere durch die sich ständig weiterentwickelnde Technologie entstehen für Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung eine Vielzahl an Möglichkeiten, die eigene Traumreise zu verwirklichen.
Der faltbare elektrische Rollstuhl ist ein Beispiel einer solchen technologischen Innovation und garantiert in Ihrem Urlaub ein hohes Maß an Flexibilität und Selbstständigkeit. Im Gegensatz zum klassischen Rollstuhl werden diese nicht mit der eigenen Muskelkraft, sondern durch einen Akku betrieben. Lange und ausgiebige Fahrten an der frischen Luft sind somit kein Problem mehr.
Die Faltbarkeit ist insofern praktisch, als dass sie Ihren Elektrorollstuhl bequem in Ihren PKW verstauen und zu Ihren Traumzielen hin mitnehmen können.
Gut zu wissen: E-Rollstühle werden von den Kranken- und Pflegekassen als Hilfsmittel definiert und können daher bezuschusst werden. Je nach Bedarf werden die Kosten zum Teil sogar gänzlich übernommen.
Wichtig: Die Förderung gilt nur für Rollstühle mit einer Höchstgeschwindigkeit von 6 Kilometern pro Stunde. Schneller fahrende Modelle werden rechtlich nicht mehr als Hilfsmittel betrachtet, weswegen diese keine Zuschüsse mehr erhalten.
Generell wäre es also sinnvoll, wenn Sie Ihr Bestes täten, um so informiert wie möglich zu bleiben. So finden Sie im Laufe der Zeit nämlich stets und ständig selbst neue Möglichkeiten, eventuelle Schwierigkeiten aus der Welt zu schaffen und den geplanten Urlaub zu genießen.
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