Millionen Fahrgäste verzeichnen die Bahnunternehmen pro Jahr. Darunter befinden sich ebenfalls zahlreiche Senioren. Ihre Anzahl sinkt jedoch. Kaum jeder Fünfte leistet sich im Rentenalter eine BahnCard. Zu enorm ist die Furcht vor dem Stress und der Hektik auf Bahnhöfen. Dabei könnte der Zug eines den entspanntesten Transportmitteln im Alter sein.
Schwierigkeiten der älteren Generation
Bahnfahrten verursachen bei Rentnern häufig zusätzlichen Stress. Das liegt vornehmlich an den Schwierigkeiten, mit denen sich ältere Personen an Bahnhöfen konfrontiert sehen. Die folgende Liste liefert einen Einblick:
- Fehlende Rolltreppen, Rampen oder Fahrstühle
- Defekte Aufzüge
- Stress und Hektik beim Ein- und Ausstieg
- Unverständliche Ansagen durch die Lautsprecher am Bahnhof
- Kurzfristig geänderte Wagenreihenfolge oder abweichendes Abfahrtsgleis
- Schwierigkeiten bei der Bedienung der Fahrkartenautomaten
- Wenig bis kein Personal zur direkten Ansprache an der Bahnstation verfügbar
Die Folge derartiger Hürden: Senioren weichen auf Busreisen aus. Diese gehen im Fernreiseverkehr oft mit mehr Barrierefreiheit einher. Daneben bieten sie unter Umständen Pauschalrabatte und erhöhten Komfort für die ältere Generation. Eine Bustour bringt die Fahrgäste aber kaum so schnell ans Ziel wie die modernen Züge. Wie kann die Bahnreise im Rentenalter trotzdem funktionieren? Die folgenden Anregungen liefern Ideen.
Tipps für die Bahnfahrt im Alter: So klappt die Zugreise!
Damit die Fahrt im Zug und der Aufenthalt am Bahnhof entspannt und stressfrei ablaufen, lohnt sich die gezielte Vorbereitung. Ältere Menschen benötigen oft mehr Zeit für Aktivitäten im Alltag. Der Körper ist im gehobenen Lebensalter häufig weniger leistungsfähig. An Bahnhaltestellen brauchen Senioren deshalb oft länger, um sich zu orientieren und zurechtzufinden.
Tipp 1: Planung ist alles!
Hektik verursacht Stress bei Bahnreisen. Deswegen ist die Zeitplanung essenziell. Damit es für ältere Personengruppen entspannter zugeht, lohnt sich die frühzeitige Ankunft am Bahnhof. Das gilt gleichermaßen für die Abfahrt sowie der Umstieg an anderen Haltepunkten. Senioren kalkulieren daher lieber mehr zeitlichen Spielraum bei der Reiseplanung ein. Das bietet außerdem den Vorteil, kurzfristige Änderungen im Fahrplan rechtzeitig zu erfahren.
Tipp 2: Proaktiv handeln!
Das eigene Verhalten ist neben der rechtzeitigen Ankunft am Bahnsteig ebenfalls zentral. Geht es um den Ein- und Ausstieg eines Zuges, geraten Senioren verstärkt in Stress. Das liegt an dem empfundenen Zeitdruck, den Mitreisende unbewusst auslösen können. Speziell an größeren, stark frequentierten Bahnhöfen stellt dieser Umstand gegebenenfalls ein Problem für Ältere dar.
Reisende im fortgeschrittenen Lebensalter sollten unbedingt auf die Distanz zum Gleisbett achten und diesen Abstand einhalten. Dadurch lassen sich oftmals gefährliche Stürze vermeiden. Im Idealfall ist Zugpersonal ansprechbar. Die Aufmerksamkeit vom Personal lässt sich für gewöhnlich durch simples Ansprechen oder deutliches Winken sicherstellen.
Auf die Art verdeutlichen Senioren initiativ, dass der Zugeinstieg für sie mit mehr Zeit verbunden ist. Im Zweifelsfall erscheint es ratsam, andere Reisende um Hilfe zu ersuchen. Dann meistern ältere Personen den Einstieg bzw. Ausstieg am Bahnhof oftmals entspannter.
Tipp 3: Gepäckservice beanspruchen
Die Bahnunternehmen bieten normalerweise einen Service für Gepäckstücke am Bahnhof an. Diese Serviceleistung lohnt sich für Senioren, die mit mehr als einer Tasche verreisen wollen.
Eine Alternative für das Reisen im Alter ist die Paketzustellung am Zielort für das eigene Gepäck. Dadurch führen Rentner weniger Reisegepäck im Zug mit sich. Das kann den Komfort steigern. Bis das Paket den Bestimmungsort erreicht, vergehen im Regelfall höchstens drei Tage. Schlussendlich können Senioren auch in puncto Gepäck direkt und unkompliziert andere Reisende oder das Zugpersonal um Hilfe ersuchen.
Tipp 4: Mobilitätsservices verwenden
Reisende sind im Alter häufig körperlich eingeschränkt. Hierbei sind insbesondere Geh- und Seheinschränkungen nennenswert. Die Bahn bietet im Rahmen einer EU-Richtlinie zur Barrierefreiheit einen Mobilitätsservice an. Dabei handelt es sich vorrangig um einen telefonischen Informationsservice. Er stellt Unterstützung bei folgenden Unklarheiten bereit:
- Gibt es Rolltreppen oder Rampen am Bahnhof?
- Funktionieren die vorhandenen Aufzüge?
- Wie ist der Weg zum Gleis?
- Anträge für zusätzliche Hilfen (Rollstuhlrampen oder eine Begleitung zum Zug)
Tipp 5: Vergünstigungen bei Bahnreisen im Alter erhalten
Für Senioren sind häufig spezielle Preisvergünstigungen für Reisen verfügbar. Solche lassen sich beispielsweise per Servicehotline nutzen (zum Beispiel eine BahnCard ab 65 Jahren). Wer mehrmals mit der Bahn wegzufahren plant, profitiert an dieser Stelle gegebenenfalls von den günstigeren Ticketpreisen und weiteren Rabatten.
Fazit
Eine Reise mit dem Zug stellt viele Senioren vor Herausforderungen. Sie finden sich oftmals schwieriger zurecht, sind möglicherweise körperlich eingeschränkt und benötigen zusätzliche Hilfen. Die Bahn bietet diverse Möglichkeiten, um den Reisekomfort im Alter zu erhöhen.
Dabei erleichtern verschiedene Telefonhotlines die vorausschauende Reiseplanung. Ausreichend Zeit einplanen und proaktiv Hilfen erfragen – die eigene Initiative ist grundsätzlich elementar. Dann gelingt eine entspannte Reise auch im fortgeschrittenen Lebensalter.
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