Wenn ein Rollstuhl kaputtgeht, wissen die wenigsten, was genau zu tun ist. Fragen kommen auf: Wer bezahlt den Schaden? Wer hilft mir? Was soll ich nun tun? Damit Sie nicht der Überforderung ausgeliefert sind, finden Sie in den nächsten Abschnitten ein paar Möglichkeiten und Handlungsempfehlungen.
Vorsorge und regelmäßige Inspektion
Die regelmäßige Inspektion beim Sanitätshaus spielt eine entscheidende Rolle bei der Wartung und Instandhaltung von Rollstühlen. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass Vorbeugen besser ist als heilen. Aktivrollstühle sind zwar langlebig und zuverlässig, dennoch sollten sie regelmäßig kontrolliert werden, um mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen.
Eine wichtige Maßnahme zur Vorsorge ist die regelmäßige Sicht- und Luftdruckkontrolle alle zwei Monate. Durch Überprüfen der Schrauben, Räder und anderer Komponenten kann festgestellt werden, ob alles richtig sitzt und sich keine Verschleißerscheinungen zeigen. Zudem ist es wichtig, den Luftdruck der Reifen regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen, um eine optimale Fahrsicherheit zu gewährleisten.
Die Inspektion beim Sanitätshaus sollte mindestens alle sechs Monate erfolgen. Diese Inspektion wird in der Regel von der Krankenkasse bezahlt und dient dazu, den Rollstuhl auf Herz und Nieren zu überprüfen. Dabei werden nicht nur mögliche Defekte erkannt, sondern auch mögliche Reparatur- oder Wartungsbedarfe identifiziert.
Durch regelmäßige Vorsorge und Inspektionen können unliebsame Überraschungen und Pannen vermieden werden. Es ist empfehlenswert, sich an den vorgegebenen Inspektionsplan zu halten und bei Unregelmäßigkeiten sofort das Sanitätshaus zu kontaktieren, um eine zeitnahe Lösung zu finden.
Vorgehen bei einer Rollstuhlpanne unterwegs
Im Falle einer Rollstuhlpanne unterwegs ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und angemessen zu reagieren. Hier sind einige Schritte, die Sie unternehmen können:
Ruhe bewahren und Hilfe holen
Bleiben Sie ruhig und bitten umstehende Personen um Hilfe. Oftmals sind Menschen bereit, in einer solchen Situation zu unterstützen und Ihnen Beistand zu leisten.
Nutzung des Smartphones für Notrufe
Ihr Smartphone kann ein wertvolles Hilfsmittel sein, um im Notfall Unterstützung zu holen. Stellen Sie sicher, dass Sie wichtige Telefonnummern vorab gespeichert haben, um sie schnell erreichen zu können.
Aus der Gefahrenzone kommen
Überprüfen Sie, ob der Rollstuhl noch fahrfähig ist und ob Sie mithilfe anderer Personen oder mit geringem Aufwand aus der Gefahrenzone gelangen können. Dies kann bedeuten, dass Sie sich in Sicherheit bringen, indem Sie beispielsweise auf den Bürgersteig oder an einen sicheren Ort in der Nähe gehen.
Wer hilft?
Sie können Verwandte oder Freunde anrufen und sie bitten, Sie abzuholen. Wenn niemand verfügbar ist, können Sie ein Taxi rufen und bei der Bestellung angeben, dass Sie einen Rollstuhl haben und möglicherweise Hilfe benötigen. Es gibt auch lokale Behinderten-Fahrdienste, die speziell auf Rollstuhlfahrer ausgerichtet sind. In einigen Fällen können auch Sanitätshäuser, Automobilklubs oder die Notfallrufnummer 112/110 der Feuerwehr oder Polizei unterstützen, wenn sich eine bedrohliche Lage ergibt.
Reparaturmöglichkeiten und Zuständigkeiten
Bei der Reparatur von Rollstühlen gibt es verschiedene Szenarien und Zuständigkeiten, die es zu beachten gilt. Hier sind die häufigsten Fälle:
- Wenn der Rollstuhl Eigentum der Krankenkasse ist, sollten Sie sich bei einer Reparatur direkt an Ihre Kasse wenden. In der Regel wird die Reparatur von der Krankenkasse übernommen, sofern der Schaden nicht grob fahrlässig oder vorsätzlich von Ihnen selbst verursacht wurde.
- Wenn der Rollstuhl aus einem Lager (Pool) stammt, entweder von der Krankenkasse oder einem Sanitätshaus, ist der richtige Ansprechpartner abhängig davon, wer den Rollstuhl bereitgestellt hat. Entsprechende Kontaktdaten sollten Sie möglichst immer dabeihaben.
- Wenn der Rollstuhl Eigentum des Sanitätshauses ist, ist dieses für die Reparatur zuständig. Setzen Sie sich umgehend mit ihnen in Verbindung und erläutern den Defekt. Um die weiteren Schritte kümmert sich dann für gewöhnlich das Sanitätshaus.
Sie sehen, dass in Panik zu verfallen weder notwendig noch hilfreich ist, wenn Ihr Rollstuhl einmal den Geist aufgibt. Wichtig ist lediglich, dass Sie stets wissen, woher der Rollstuhl stammt, damit Sie sich schnell an die richtige Stelle wenden können.
Denken Sie außerdem daran, alle relevanten Unterlagen wie Quittungen, Garantiescheine oder Verträge aufzubewahren, um im Falle einer Reparatur darauf zurückgreifen zu können. Wenn Sie diese Punkte beherzigen, kann nichts mehr schiefgehen.
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