Nicht jeder Patient kann nach einem Krankenhausaufenthalt direkt wieder nach Hause. Manchmal besteht die Notwendigkeit, Pflege und Unterstützung weiterhin übergangsweise in Anspruch zu nehmen. Diese Übergangspflege birgt allerdings Unklarheiten und Fragen, die Antworten erfordern.
Was ist Übergangspflege?
Die Übergangspflege ist eine Form der pflegerischen Versorgung, die nach einem Krankenhausaufenthalt notwendig werden kann. Sie richtet sich an Patienten, die nach ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus noch nicht in der Lage sind, wieder vollständig in ihren Alltag zurückzukehren. Das Ziel ist es, die Patienten bei der Genesung zu unterstützen und ihre Selbstständigkeit zu fördern.
Im Gegensatz zur Akutpflege, die sich auf die unmittelbare medizinische Versorgung von Patienten konzentriert, geht es bei der Übergangspflege vor allem darum, den Patienten bei der Bewältigung von Alltagsaufgaben zu helfen. Dazu gehören zum Beispiel die Unterstützung bei der Körperpflege, der Medikamenteneinnahme oder der Ernährung. Auch die Vermittlung von Bewegungs- und Therapieprogrammen sowie die Überwachung des Gesundheitszustands können zur Übergangspflege gehören.
Die Übergangspflege im Krankenhaus wurde im Jahr 2021 als Leistung der GKV beschlossen und darf maximal zehn Tage im Krankenhaus andauern – und das auch nur dann, wenn erforderliche Leistungen, die direkt im Anschluss an die Behandlung stattfinden sollten, wie zum Beispiel Kurzzeitpflege oder häusliche Pflege, nur unter erheblichem Aufwand zu ermöglichen wären.
Warum ist Übergangspflege wichtig?
Die Übergangspflege ist wichtig, weil ein direkter Wechsel vom Krankenhaus nach Hause Risiken birgt. Nach einem Krankenhausaufenthalt benötigt der Körper oftmals Zeit zur Regeneration und Rehabilitation. Patienten können angeschlagen und geschwächt sein, was ihre Fähigkeit beeinträchtigt, sich um sich selbst zu kümmern. Es kann schwierig sein, Medikamente richtig einzunehmen oder sich an Ernährungspläne zu halten, während man versucht, sich von einer Krankheit oder Verletzung zu erholen. Infolgedessen kann es zu Komplikationen kommen, die eine erneute Einweisung ins Krankenhaus erforderlich machen.
Die Übergangspflege kann Risiken mindern, indem sie sicherstellt, dass Patienten während der Übergangszeit nach dem Krankenhausaufenthalt die richtige Unterstützung und Pflege erhalten. Die Betreuung kann von einer Vielzahl von Fachkräften bereitgestellt werden, einschließlich Ärzten, Pflegekräften, Physiotherapeuten und Sozialarbeitern. Diese Fachkräfte können bei der Überwachung des Gesundheitszustands des Patienten helfen, die Einhaltung von Diäten und Medikamentenplänen sicherstellen und bei Bedarf auch emotionalen und sozialen Beistand bieten.
Die Vorteile der Übergangspflege sind vielfältig. Zum einen können Patienten durch die Unterstützung bei der Rehabilitation schneller wieder unabhängig werden. Im Laufe der zehn Tage, in denen die Übergangspflege stattfindet, können außerdem wichtige administrative Aufgaben erledigt werden, wie etwa die Beantragung eines Pflegegrads oder die Organisation einer Pflegemöglichkeit nach dem Aufenthalt im Krankenhaus.
Wer benötigt Übergangspflege?
Die Übergangspflege richtet sich an verschiedene Zielgruppen, die nach einem Krankenhausaufenthalt Unterstützung benötigen. Dazu gehören zum Beispiel ältere Menschen, die nach einem Sturz oder einer Operation noch nicht wieder vollständig selbstständig leben können. Auch Personen mit chronischen Erkrankungen oder Behinderungen, die zu Hause auf eine besondere Betreuung und Pflege angewiesen sind, können von der Übergangspflege profitieren.
Situationen, in denen Übergangspflege sinnvoll sein kann, sind beispielsweise ein komplizierter Krankheitsverlauf, bei dem ein höherer Pflegebedarf besteht, oder ein Mangel an Unterstützung durch Angehörige oder Freunde. Auch wenn eine intensive medizinische Versorgung notwendig ist, die zu Hause nicht oder nur schwer umsetzbar ist, kann sie sinnvoll sein. In jedem Fall sollte die individuelle Situation des Patienten genau betrachtet werden.
Wo wird die Übergangspflege angeboten?
Die Übergangspflege wird sowohl stationär als auch häuslich angeboten. In stationären Einrichtungen wie Pflegeheimen, Krankenhäusern oder Kurzzeitpflegeeinrichtungen können Patienten nach einer Behandlung eine zeitlich begrenzte Pflege in Anspruch nehmen. Hierbei steht eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung zur Verfügung, welche je nach Bedarf und individueller Situation angepasst werden kann. Die stationäre Übergangspflege bietet insbesondere bei schwerwiegenden Erkrankungen oder Beeinträchtigungen eine geeignete Option, um eine schnelle Genesung zu unterstützen.
Alternativ kann die häusliche Übergangspflege in Anspruch genommen werden. Hierbei handelt es sich um eine vorübergehende Pflege in den eigenen vier Wänden. Dabei ist man nicht auf 10 Tage beschränkt, sondern kann einen Zeitraum von bis zu vier Wochen in Anspruch nehmen. Wenn zusätzlich pflegebedürftige Kinder von unter 12 Jahren mit im Haushalt wohnen, kann die Übergangspflege auch bis zu 26 Wochen andauern. Pflegekräfte kommen zu den Patienten nach Hause und übernehmen die notwendige Pflege. Auch hier kann die Betreuung individuell angepasst werden. Die häusliche Übergangspflege bietet den Vorteil, dass der Patient in seiner gewohnten Umgebung bleiben kann und nicht in eine fremde Umgebung wechseln muss.
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