Die Grundlage bildet das Hilfsmittelverzeichnis der GKV (Spitzenverband Bund der Krankenkassen). Es führt verordnungsfähige und zuschussfähige Hilfsmittel als zehnstellige Positionsnummer auf. Für Patienten, Ärzte, Krankenkassen und Sanitätshäuser ist damit ein hilfreicher und praktischer Überblick gegeben. Sie können damit die Produkte auf dem Markt und damit einhergehende Kosten deutlich einfacher zuordnen und abrechnen.
Hilfsmittel und Positionsnummer – das Hilfsmittelverzeichnis
Im praktischen Alltag von Betroffenen sind oft Hilfsmittel notwendig. Darunter fallen vornehmlich technische Utensilien. Sie unterstützen hilfsbedürftige Menschen in den Bereichen Gesundheit, Wohlbefinden, Selbstständigkeit und allen voran in der Mobilität. Das bedeutet, Hilfsmittel erfüllen einen wesentlichen Zweck im Gesundheitssystem. Ihre Hauptfunktion besteht darin, körperliche Einschränkungen möglichst auszugleichen. Das Kernziel ist daher stets eine verbesserte Lebensqualität. Aus diesem Grund zählen insbesondere Rollstühle zu den Hilfsmitteln. Aber es existieren zahlreiche weitere Produkte, die zu den unterstützenden Mitteln zählen. Diese Liste zeigt Beispiele aus den 37 offiziellen Kategorien:
- Geh-, Sitz- und Stehhilfen
- Spezialbetten
- Hörgeräte
- Inkontinenzhilfen
- Prothesen
- Toilettenhilfen
- Schuhe
Die Hilfsmittel sind allesamt im Hilfsmittelverzeichnis mit einer charakteristischen Positionsnummer – der Hilfsmittelnummer – aufgeführt. In Deutschland ist eine solche Nummerierung vorgeschrieben. Denn sie hilft, die Produkte glasklar zuzuordnen und abzurechnen. Doch woraus besteht die Nummer?
Hilfsmittelnummer erkennen: 10 Ziffern zur Identifikation
Die Hilfsmittelpositionsnummer ist klar strukturiert. Das Gesundheitswesen vergibt eine solche Kennzeichnung für Produkte. Dabei besteht die Nummer prinzipiell aus zehn gruppierten Ziffern. Die verschiedenen Zifferngruppen sind durch Punkte voneinander getrennt. Dadurch gibt sich ein verständliches Bild der Zuordnung im Verzeichnis. Die Hilfsmittelnummer setzt sich demnach aus diesen Gruppen zusammen:
- Produktgruppe
- Ort der Anwendung
- Untergruppe
- Art des Produkts
- Produkt
Ein konkretes Beispiel aus dem Hilfsmittelverzeichnis ist die Bezeichnung 33.40.01.1001. Dabei stehen die einzelnen Nummern für folgende Produkte:
- Produktgruppe: 33 = Toilettenhilfen
- Anwendungsort: 40 = Häuslicher Bereich
- Untergruppe: 01 = Toilettensitze
- Produktart: 1000 bis 1999 = höhenverstellbare Toilettensitzerhöhungen
- Produkt: 33.40.01.1001 = »Vitaline Toilettensitzerhöhrung« (Artikelnummer 10085-10)
Für die Produktgruppe der Rollstuhle existieren beispielsweise die Unterbereiche für elektrische oder manuell betriebene Rollstühle.
Die 4 hilfreichen Vorzüge einer Hilfsmittelnummer
Hilfsmittel sind zahlreich vorhanden. Um im Produktdschungel den Durchblick zu wahren, sind eindeutige Kennzeichnungen unerlässlich. Mit einer Positionsnummer gelingt die Zuordnung. Sie erfüllt dabei vor allem vier unterschiedliche Zwecke. Eine Hilfsmittelnummer sorgt vordergründig für Eindeutigkeit. Sie verhindert Verwechslungen bei Produkten. Denn die Nummer identifiziert jedes einzelne Produkt unmissverständlich. Diese Eindeutigkeit geht mit einer weiteren Funktion einher: Abrechnung. Die Verwaltung von Kosten ist dadurch einfacher gestaltet. Denn die Krankenkassen erkennen dank der Nummer präzise, wofür sie bezahlen. Das erleichtert den Sachbearbeitenden die Arbeit deutlich. Dabei gilt diese leichtere Bearbeitung von Kostenstellen nicht bloß für Krankenkassen.
Sie betrifft sämtliche Kostenträger von Hilfsmitteln. Das sind zum Beispiel ebenso Rentenversicherungen. Betroffene bekommen die Hilfsmittel deswegen oftmals ohne langes Warten bewilligt. Denn die Übernahme von Kosten ist dank der Hilfsmittelnummer unkompliziert und vor allem schnell überprüfbar.
Die Hilfsmittelnummern liefern außerdem wichtige Informationen. Solche Informationen sind für Pflegekräfte, medizinisches Personal und schlussendlich die Nutzenden durchaus wichtig. Durch die Positionsnummer erkennen Profis ebenso wie Laien, in welche Produktgruppe das jeweilige Utensil konkret gehört. Zugleich ermöglicht die Nummer generell eine bessere Qualität. Denn nicht jedes Produkt auf dem Markt verfügt über eine solche Hilfsmittelnummer. Die Kennzeichnung erlaubt eine sorgfältigere Qualitätsprüfung – und das kommt insbesondere betroffenen Menschen zugute.
Hilfsmittel erhalten: die Hilfsmittelnummer auf dem Rezept
Wer auf Hilfsmittel angewiesen ist, bekommt diese nach einer Diagnose verschrieben. Ärzte und Therapeuten verwenden daher die Hilfsmittelnummern immer wieder in der beruflichen Praxis. Denn die Hilfsmittelnummer wird grundsätzlich auf dem ausgestellten Rezept vermerkt. Körperlich eingeschränkte Personen bringen das Rezept für gewöhnlich zur Apotheke oder ins Sanitätshaus. Dort sind die Mitarbeitenden dann in der Lage, das individuell richtige Produkt zu bestellen.
Hat ein Hilfsmittel keine offizielle Positionsnummer, kann es dennoch medizinisch verordnet werden. Allerdings prüft der Kostenträger den Einzelfall individuell. Für gewöhnlich sind solche Produkte mit einem höheren Verwaltungsakt verbunden mit der Gefahr, dass die Kostenübernahme abgelehnt wird. Ärzte müssen beschreiben, warum sie dieses Produkt verschreiben. Dabei spielen der Nutzen, die Notwendigkeit und nicht zuletzt der gesundheitliche Zustand des jeweiligen Patienten wichtige Rollen. Noch dazu gilt zum Beispiel bei Rollstühlen, dass die Produktqualität entsprechend hochwertig sein soll.
Fazit: Was sind Hilfsmittelnummern?
Hilfsmittel sind für ältere und körperlich eingeschränkte Personen wichtige Utensilien im Alltag. Sie verbessern die Lebensqualität und sorgen für eine wirksame tägliche Gesundheitsversorgung. Damit die diversen Produkte zweifelsfrei kategorisierbar und dementsprechend einfach abzurechnen sind, existieren zehnstellige Hilfsmittelnummern. Sie kennzeichnen jedes hochwertige Produkt eindeutig. Dadurch erhalten betroffene Personen nach der ärztlichen Verordnung stets das exakt passende Produkt im Sanitätshaus oder in Apotheken.
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