Die Unterschiede zwischen häuslicher Pflege und Krankenpflege

Pflegebedürftigkeit kann jeden treffen – dennoch ist sie ein Thema, das nicht selten eine ganze Menge Verwirrung stiftet. Die häusliche Pflege und die häusliche Krankenpflege sind zwei wesentliche Formen der Unterstützung, die allerdings unterschiedliche Zwecke und Leistungen umfassen. Hier erfahren Sie alle wichtigen Unterschiede auf einen Blick.

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Pfleger unterstützt älteren Mann
© Monkey Business Images/www.shutterstock.com

Die Pflege kennt zahlreiche unterschiedliche Formen und Begrifflichkeiten, die manchmal gar nicht so einfach auseinanderzuhalten sind – dazu gehören auch die häusliche Pflege und die häusliche Krankenpflege. Nach dem Lesen dieses Beitrages sind dazu keine Fragen mehr offen. Um sich für die passende Pflegeleistungen zu entscheiden, sollten die Unterschiede genau bekannt sein.

Die Definition der häuslichen Pflege

Die häusliche Pflege bezieht sich auf die langfristige Unterstützung pflegebedürftiger Personen in ihrem Zuhause. Diese Art der Pflege wird hauptsächlich von Angehörigen oder professionellen Pflegediensten erbracht und umfasst grundlegende Tätigkeiten des täglichen Lebens wie Körperpflege, Ernährung und Mobilität.

Voraussetzung für die Inanspruchnahme häuslicher Pflege ist die Einstufung in einen Pflegegrad durch den Medizinischen Dienst. Es geht also eher darum, die Lebensqualität einer pflegebedürftigen Person langfristig zu steigern.

Welche Leistungen gibt es in der häuslichen Pflege?

Die Pflegeversicherung übernimmt im Normalfall verschiedene Leistungen der häuslichen Pflege, die sich nach dem Pflegegrad richten. Zu den wichtigsten gehören:

  • Pflegegeld: Finanzielle Unterstützung für pflegende Angehörige.
  • Pflegesachleistungen und Dienstleistungen durch professionelle Pflegedienste
  • Verhinderungs- und Kurzzeitpflege: Vertretung der pflegenden Angehörigen bei Urlaub oder Krankheit.
  • Entlastungsbetrag: Unterstützung für zusätzliche Betreuungs- und Entlastungsleistungen.
  • Pflegehilfsmittel: Hilfsmittel zur Erleichterung der Pflege zu Hause.

Um der Verwirrung direkt vorzubeugen: Diese Form der Pflege hat relativ wenig mit einer tatsächlich medizinisch notwendigen Pflege zu tun – hier wird vonseiten der Pflegeversicherung also nicht ärztlich behandelt.

Die Definition der häuslichen Krankenpflege

Die häusliche Krankenpflege hingegen wird im Rahmen der Krankenversicherung erbracht und ist demnach auf medizinisch notwendige Maßnahmen beschränkt, die in der Regel von einem Arzt verordnet werden. Sie dient dazu, eine Krankenhausbehandlung zu vermeiden oder zu verkürzen und kann auch ohne Pflegegrad in Anspruch genommen werden.

Welche Leistungen gibt es in der häuslichen Krankenpflege?

Zu den Leistungen der häuslichen Krankenpflege gehören:

  • Behandlungspflege: Medizinische Maßnahmen wie Wundversorgung, Medikamentengabe und Infusionen.
  • Grundpflege: Unterstützung bei der Körperpflege und Ernährung, wenn sie im Zusammenhang mit einer medizinischen Behandlung steht.
  • Hauswirtschaftliche Versorgung: Unterstützung bei der Haushaltsführung, wenn diese aufgrund einer Krankheit vorübergehend nicht selbstständig durchgeführt werden kann.

Im Gegensatz zur häuslichen Pflege kümmert sich diese Form tatsächlich um den gesundheitlichen Zustand des Pflegebedürftigen im medizinischen Sinne, geht aber nicht darüber hinaus.

Welche Unterschiede bestehen bei der Finanzierung?

Die Finanzierung der beiden Pflegeformen unterscheidet sich erheblich. Die häusliche Pflege wird durch die Pflegeversicherung nach dem elften Sozialgesetzbuch (SGB XI) finanziert. Welche Leistungen möglich sind, hängt vom Pflegegrad ab - es werden entweder Geld- oder Sachleistung ausgezahlt.

Die häusliche Krankenpflege hingegen wird von der Krankenversicherung nach dem fünften Sozialgesetzbuch (SGB V) finanziert. Die Kostenübernahme erfolgt auf ärztliche Verordnung hin und umfasst angepasste medizinische Maßnahmen, die zur Sicherung einer möglichen Behandlung notwendig sind.

Ist eine Kombination möglich?

Tatsächlich sind Kombinationslösungen möglich, aber nur unter gewissen Bedingungen. Eine Person kann zum Beispiel dann gleichzeitig Leistungen aus der häuslichen Pflege und der häuslichen Krankenpflege erhalten, wenn sie unter Mehrfach- oder besonders schweren Erkrankungen leidet und sowohl langfristige als auch medizinische Behandlung benötigt.

In solchen Fällen lassen sich Leistungen von der Kranken- und Pflegeversicherung zusammenführen, um im besten Fall eine angemessene Unterstützung zu gewährleisten, die alle Bedürfnisse abdeckt.

Zwei unterschiedliche Ziele und Leistungen

Die Unterschiede zwischen häuslicher Pflege und häuslicher Krankenpflege sind wesentlich und betreffen sowohl die Art der Leistungen als auch die Finanzierung – der Grund dafür sind die vollkommen unterschiedlichen Ziele.

Während die häusliche Pflege eher auf langfristige Unterstützung im Alltag abzielt und durch die Pflegeversicherung abgedeckt wird, konzentriert sich die häusliche Krankenpflege auf medizinisch notwendige Maßnahmen und wird durch die Krankenversicherung finanziert.

Auch hier gilt also: Je besser Sie Ihre eigene Situation kennen, desto eher können Sie die Leistungen abschätzen, die Ihnen zustehen. Scheuen Sie sich also nicht, im Fall der Fälle bei Angehörigen oder professionellen Beratungsstellen nach Hilfe zu fragen, wenn Sie nicht sicher sind. So können Sie ein umfassendes Verständnis für die potenziellen Leistungen erlangen und genau die Unterstützung erhalten, die am besten zu Ihnen passt und die Sie benötigen.


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