Die Corona-Pandemie hat bei vielen Menschen für große Unsicherheit gesorgt. Besonders ältere und gefährdete Personen und ihre Angehörigen fürchten sich vor einer Ansteckung. Trickbetrüger machen sich diese Ängste schon seit Beginn der Krise zunutze: Ob als vermeintliche Nachbarschaftshelfer, falsche Apotheker und Banker oder mit dem altbekannten Enkeltrick. Je nachdem, wie die aktuelle Situation sich verändert, wechseln auch die Methoden der Trickbetrüger. Wie vielfältig die Betrugsmaschen sind, zeigen unsere Beispiele.
Trickbetrug an der Haustür
Besonders gefährlich kann der Trickbetrug an der Haustür sein. Obwohl die meisten Betrüger es auf Geld und Wertvermögen abgesehen haben, besteht trotzdem die Gefahr, dass die Situation eskaliert und es zu körperlicher Gewalt kommt. Dabei können Trickbetrüger an der Haustür sehr unscheinbar wirken. In der Coronakrise tarnen sie sich zum Beispiel als Nachbarschaftshilfe und bieten Unterstützung beim Einkaufen an. Senioren sollen ihnen eine Einkaufsliste und Geld mitgeben, erhalten den erhofften Einkauf aber nie. Seit dem Impfstart geben sich Trickbetrüger auch als Mitarbeiter des Gesundheitsamtes oder als Ärzte aus, die einen Corona-Test vornehmen wollen oder wegen eines Impftermins vorbeischauen.
Trickbetrug am Telefon
Weniger gefährlich, aber schwer zu durchschauen und oft besonders teuer, sind Betrugsmaschen am Telefon. Auch hier lassen sich die Trickbetrüger immer wieder etwas Neues einfallen, um vor allem an das Geld von Senioren zu kommen. Am bekanntesten ist wohl der sogenannte Enkel-Trick: Betrüger geben sich am Telefon als Enkel aus, der in finanziellen Schwierigkeiten steckt und Geld benötigt. Die Coronakrise hilft den Betrügern. Denn die vermeintlichen Enkel befinden sich angeblich in Quarantäne und brauchen Medikamente, die sie sich selbst nicht leisten können. Ähnlich funktioniert der Trick mit einem vorgetäuschten Arzt: Er ruft an und behauptet, ein/e Verwandte/r sei an Corona erkrankt und befinde sich im Krankenhaus. Medikamente seien notwendig, würden aber nicht von der Krankenkasse bezahlt werden. Auch falsche Apotheker können sich am Telefon melden und vorgeben, dass sie den knappen Corona-Impfstoff oder die weitgehend ausverkauften Schnelltests besorgen können – gegen einen „kleinen“ Aufpreis.
Trickbetrug im Internet
Seit es die Corona-Schnelltests auch im Einzelhandel gibt, sollten Senioren und Angehörige auch verstärkt auf Betrugsmaschen im Internet achten. Sogenannte Fake-Shops (also Shops, die täuschend echt wirken, aber gar keine sind) machen sich die hohe Nachfrage zunutze. In vielen Geschäften sind die Schnelltests bereits vergriffen. Wer dann plötzlich im Internet auf ein Angebot stößt, das auch noch viel günstiger ist, schätzt sich glücklich. Doch die Bestellung kommt nie an und das Geld ist weg.
Woran erkennt man Fake-Shops im Internet?
- Die Zahlung findet ausschließlich per Vorkasse statt.
- Die Ware ist besonders günstig, es tummeln sich lauter Schnäppchen im Shop.
- Es ist kein Impressum vorhanden oder die Kontaktdaten sind auffällig.
- Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen sind in schlechtem Deutsch verfasst und enthalten viele Rechtschreibfehler.
- Die Gütesiegel sind gefälscht: Klicken Sie das Gütesiegel an. Werden Sie nicht zur offiziellen Seite weitergeleitet, die das Siegel vergibt, ist es eine Fälschung.
- Manche Fake-Shops nutzen Namen oder Logos bekannter Marken und ändern sie nur kaum merklich ab. Achten Sie auf Rechtschreibfehler oder Unstimmigkeiten im Logo.
Trickbetrug immer der Polizei melden
Wer Opfer eines Trickbetrugs geworden ist oder einen verdächtigen Anruf oder Besuch erhalten hat, sollte dies unbedingt der Polizei melden. Auch wenn es Opfern oft „sinnlos“ erscheint, können solche Hinweise der Polizei helfen, Trickbetrüger zu fassen. Die Polizei weist außerdem darauf hin, misstrauisch zu sein und niemals am Telefon persönliche Informationen zu verraten. Wer sich am Telefon bedrängt oder unsicher fühle, solle einfach auflegen und sofort die Polizei informieren.
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