DeinHaus 4.0: Smartes Zuhause schützt Pflegebedürftige

Das Leben und Wohnen im Alter ist ein Thema, das jeden früher oder später betrifft. Oft ist es für ältere oder pflegebedürftige Menschen nicht mehr sicher, alleine zu Hause zu wohnen. Technische Hilfen sollen das in Zukunft ändern. Das erste Musterhaus für Pflege wurde nun eröffnet. Es verfügt über alle möglichen digitalen Funktionen, die das Wohnumfeld für Pflegebedürftige verbessern. Interessenten können es besichtigen und die Technik ausprobieren.

01.10.2019
  • Lesezeit ca. 2 Minuten
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    01.10.2019
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Pflege im Alter
© geralt/pixabay.com

Von einfachen Hausnotrufsystemen bis hin zu smarten Alarmanlagen – technische Hilfen für den Alltag gibt es bereits viele. Aber ein Haus, in dem sogar die Kaffeemaschine, der Herd, der Lieblingssessel oder ein Teppich zu smarten Pflege-Helfern werden und für mehr Sicherheit sorgen, das ist neu. Was klingt wie aus einer fantastischen Zukunftsgeschichte, ist jetzt Realität geworden. Das Projekt „DeinHaus 4.0“ zeigt erstaunliche Möglichkeiten für die häusliche Pflege.

Technische Hilfe für ein längeres Leben zu Hause

Die meisten Menschen wollen so lange in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben, wie es geht. Ein Umzug ins Pflegeheim kommt für viele erst infrage, wenn es gar nicht mehr anders geht. Hilfe von Angehörigen und Pflegediensten kann hier schon einiges leisten. Doch irgendwann stoßen auch sie an ihre (zeitlichen) Grenzen. Die Lösung: Ein Zuhause, das mitdenkt und gleichzeitig die Selbstständigkeit erhöht.

Wie der Bayerische Rundfunk berichtet, wurde in Deggendorf ein Musterhaus eröffnet, das alle neuen technischen Möglichkeiten präsentiert, die das Leben für hilfs- oder pflegebedürftige Menschen erleichtern können. Hierbei handle es sich zum Beispiel um Bewegungsmelder, Türsensoren, Sprachassistenten, Schlafsensoren oder Medikamentenspender.

Was Küchengeräte, Sessel und Teppiche damit zu tun haben

Das Besondere daran: Eine ganz bestimmte Software soll die einzelnen Funktionen verknüpfen und auswerten. „In der Praxis könnte das heißen: Wenn eine ältere Dame regelmäßig um 7.00 Uhr morgens Kaffee kocht und das an einem anderen Tag unerwartet nicht macht, bekommen Angehörige eine Info, dass etwas nicht stimmen könnte“, heißt es in dem Bericht. Andere Medienberichte sprechen auch von Sesseln, die Vitalwerte messen oder Teppichen, die Schrittmuster überprüfen und Stürze melden. Auch der Herd soll für mehr Sicherheit sorgen und sich von selbst abschalten, wenn längere Zeit niemand davor steht.

„Die eingesetzten, digitalen Assistenz-Techniken lassen sich dabei stets an die Bedürfnisse der Pflegebedürftigen anpassen, wodurch individuell zugeschnittene Paketlösungen für jeden Menschen möglich werden“, heißt es auf der Webseite der Technischen Hochschule Deggendorf.

Musterhaus lädt zum Testen ein

Das Modellgebäude, das in der bayerischen Stadt Osterhofen aufgestellt wurde, kann von allen Interessenten ab sofort besichtigt werden. Sie können sich hier informieren und die neuesten technischen Funktionen selbst testen und ausprobieren. Laut Technischer Hochschule Deggendorf sollen „Mustereinrichtungen für die unterschiedlichen Wohnformen wie das eigene Haus, die eigene Wohnung oder ein Zimmer im Pflegeheim“ an verschiedenen Standorten in Niederbayern entstehen. „Die intelligente Assistenztechnik wird dort live erlebbar und Pflegebedürftige, deren Angehörige, professionelle Pflegekräfte sowie alle interessierten Bürger sind herzlich eingeladen, sich selbst ein Bild davon zu machen und die Zukunft des Wohnens schon heute auszuprobieren.“

4,5 Millionen Euro Förderung

Das Projekt „DeinHaus 4.0“ hat offenbar überzeugt. In den kommenden fünf Jahren wird es vom Gesundheitsministerium mit insgesamt 4,5 Millionen Euro gefördert. Laut Bayerischem Rundfunk hebt Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) hervor, dass die Technik mehr Zeit für den persönlichen Umgang schafft. Den Menschen vollständig ersetzen könne die digitale Pflege jedoch nicht.


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