Tipps für Rollstuhlfahrer im Winter

Mittlerweile gibt es für Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer glücklicherweise gute Möglichkeiten, sich im Alltag möglichst unbeschwert fortzubewegen. In der Winterzeit können allerdings dennoch ein paar unvorhergesehene Herausforderungen auftreten, die Rollstuhlfahrer stets und ständig im Auge behalten sollten. Doch was genau ist im Winter zu beachten?

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Rückenansicht von Rollstuhlfahrerin im Winter
© annastills/de.freepik.com

Der Winter kann eine wunderschöne Jahreszeit sein – für Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer allerdings auch eine kleine Herausforderung. Um diese souverän zu bewältigen, haben wir ein paar Tipps und Tricks für Sie zusammengestellt, damit Sie ohne Probleme durch den Winter kommen.

Was ist zu tun bei Schnee und Eis?

Insbesondere bei Schnee und Eis sind verschiedene Maßnahmen wichtig, um die Fortbewegung im Rollstuhl zu erleichtern und sicherer zu gestalten. Ein hilfreiches Mittel sind die sogenannten Wheeblades S, die speziell für handbetriebene Rollstühle entwickelt wurden und die Mobilität verbessern. Achten Sie zudem auf breitere Vorderrollen, da diese nicht so leicht im Schnee einsinken. Zusätzliche Vorsatzräder können ebenfalls verwendet werden, um die Traktion zu erhöhen.

Eine praktische Alternative zu herkömmlichen Schneeketten sind zum Beispiel Kabelbinder, die effektiv gegen rutschige Bedingungen wirken können. Darüber hinaus kann in besonders rauen Witterungsverhältnissen ein elektrisches Zuggerät eine nützliche Hilfe sein. Achten Sie darauf, die Räder regelmäßig zu reinigen, insbesondere im Winter, um das Anhaften von Schmutz und Streusalz zu verhindern.

Vor der Kälte schützen

In kalten Witterungsbedingungen ist es entscheidend, sich entsprechend zu kleiden, das gilt ganz besonders für Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer. Das allseits bekannte Zwiebelprinzip bietet hierbei eine gute Lösung. Beginnen Sie mit atmungsaktiver Funktionsunterwäsche als erste Schicht. Anschließend können Hemden, Pullover und bei Bedarf Daunen-Thermowäsche als isolierende Mittelschicht dienen. Den Abschluss bildet eine äußere Schicht bestehend aus Jacken, Mänteln und Überhosen, vorzugsweise wasserdicht, um vor Wind und Wetter zu schützen.

Um zusätzlichen Schutz vor Kälte zu gewährleisten, können Sie auch auf Schlupfsäcke, Gel-Taschenwärmer, Thermoeinlegesohlen und beheizte Handschuhe zurückgreifen. Ein Schlupfsack, der wasserabweisend und mit Naturmaterialien gefüttert ist, eignet sich besonders, um die Beine vor Kälte und Nässe zu schützen. Gel-Taschenwärmer, Thermoeinlegesohlen und beheizte Handschuhe bieten zusätzliche Wärme.

Frühzeitige Dunkelheit

In den frühen dunklen Stunden des Winters ist es für Sie von entscheidender Bedeutung, für ausreichende Sichtbarkeit zu sorgen. Am Rollstuhl sollten daher gut sichtbare Beleuchtungseinrichtungen und Reflektoren angebracht sein, um die Aufmerksamkeit anderer Verkehrsteilnehmer zu erregen. Das Tragen von heller Kleidung ist ebenfalls ratsam, um Ihre eigene Präsenz zu verstärken. Kleidungsstücke mit reflektierenden Elementen können dabei helfen, auch bei schlechten Lichtverhältnissen besser wahrgenommen zu werden. In der Dunkelheit ist es wichtig, auf die Umgebung zu achten und vorausschauend zu handeln, um unnötige Risiken und Unfälle zu vermeiden.

Nutzung von Elektrorollstühlen

Falls Sie einen Elektrorollstuhl verwenden, gibt es ein paar zusätzliche Punkte zu beachten, um gut durch den Winter zu kommen. Zunächst sollten Sie überprüfen, ob der Elektrorollstuhl wetterfest ist, um den Anforderungen der winterlichen Bedingungen standzuhalten. So vermeiden Sie zum einen das Risiko von Unfällen sowie etwaigen Schäden am Rollstuhl selbst. Insbesondere auf abschüssigem Gelände raten wir zur Vorsicht, um mögliche Rutschgefahren zu minimieren.

Scheuen Sie sich nicht davor, sich bei Bedarf Unterstützung von Angehörigen zu holen. An manchen Tagen können die Sicht- und Wetterverhältnisse nämlich so schlecht sein, dass eine risikofreie Fortbewegung im (elektrischen) Rollstuhl nur sehr schwer oder kaum möglich ist.

Prüfen Sie regelmäßig die Funktionalität der Beleuchtungseinrichtungen und der Reifen. Eine gut funktionierende Beleuchtung sowie intakte Reifen tragen maßgeblich dazu bei, potenzielle Risiken im Winter zu minimieren und eine sichere Nutzung des Elektrorollstuhls zu gewährleisten.


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